Tag 8 – Abschied nehmen. Vorab möchte ich mich wieder bei euch entschuldigen, dass ihr erst wieder jetzt was von mir hört… Leider hatten wir gestern Abend wieder nur sehr sporadisch Internet und somit war der Upload des Blogeintrags leider nicht möglich. Ich hoffe ihr könnt das verstehen 😉 This is Africa!

 

Heute stand erneut ein Umzug an, und zwar von Swakopmund nach Kaliombo. Geplant war die Abfahrt für 09.00 Uhr, um die ca. 380 km schnellstmöglich bewältigen zu können. Da aber die F 850 GS von unserem Fotografen Sascha seit einigen Tagen Probleme mit dem Kühler hatte (es lief sehr viel Kühlflüssigkeit aus), haben wir das Motorrad am gestrigen Abend in eine Werkstatt gebracht. Der Manager des Yamaha-Ladens war ein Namibia-Deutscher und darum sprach er gut deutsch. Er war sehr freundlich und sehr bestrebt darin, uns zu helfen. Er sagte uns, dass wir das Motorrad heute Morgen abholen könnten. Dementsprechend machten sich Sascha und Gavin um 09.00 Uhr auf den Weg zur Werkstatt, welche 2 Minuten zu Fuß entfernt lag. Als die beiden bis um 10.00 Uhr noch nicht wieder zurück waren, bin ich ebenfalls rüber gegangen um zu sehen wo das Problem liegt. Dort erfuhren wir, dass sich der Kühler an den Halterungen los vibriert hatten und sich dann die Kühllamellen an einer Stelle aufgerieben haben und somit ein Leck entstanden ist. Aufgrund dessen, hatten die Mechaniker versucht die undichte Stelle am Kühler vorsichtig zu schweißen. Gesagt getan, nur leider funktionierte diese Lösung nicht wie gewünscht… Nachdem klar war, dass es nicht den gewünschten Effekt hat, wurde ein Mittel in die Kühlflüssigkeit gegeben, um die undichte Stelle von innen zu verschließen. Leider half auch das nichts. Als klar wurde, dass das Motorrad nicht mehr weiterfahren kann, bot uns der nette junge Namibia-Deutsche eine andere Lösung an. In der Werkstatt stand eine Yamaha 1200 Super Tenere, welche offensichtlich schon einige Abenteuer erlebt hatte. Mit diesem Motorrad hatte ein Freund von ihm eine komplette Weltreise gemacht und nach seinen Aussagen zufolge war das Motorrad in einem einwandfreien Zustand. Er bot uns also an, die F 850 GS nach Windhoek transportieren zu lassen und wir könnten die 1200er Yamaha mitnehmen und anschließend ebenfalls in Windhoek abgeben. So machten wir es letztendlich auch, um keine weitere Zeit zu verlieren. Als wir dann alles geklärt hatten, konnten wir gegen 12.00 Uhr endlich aufbrechen. Auf dem Weg nach Kaliombo liegt die „Spitzkoppe“, eine wunderschöne Felsformation, welche man schon aus der Ferne sieht (läuft Spitz nach oben zu, deshalb Spitzkoppe). Auf dem Weg dorthin, boten sich uns noch einige schöne Fotospots mit dem Berg im Hintergrund. Sascha, als Fotograf, war absolut begeistert von diesem Motiv. In der Zwischenzeit hatte er sich auch bereits bestens mit seinem neuen Gefährt vertraut gemacht 😉 Nachdem wir unzählige Fotos vor diesem traumhaften Panorama geschossen haben, fuhren wir weiter auf den Campingplatz der „Spitzkoppe“. Dort angekommen, stärkten wir uns erstmal mit kalten Getränken. Lange erholen konnten wir uns allerdings nicht, da Sascha unbedingt weiter Bilder machen wollte. Also sprang er auf das Dach des Autos der drei AfrikaScout Mädels und „peitschte“ uns an 😀 An dieser Stelle: „Danke für deinen Einsatz, mein Freund!“ Wir fuhren also über sämtlich Pfade auf dem Campingplatz auf der Suche nach den besten Motiven und letztendlich fanden wir Viele! Aber überzeugt euch selbst.

Da sich, wie bereits erwähnt, alles sehr verzögert hatte am heutigen Morgen, kamen wir von der Spitzkoppe auch erst gegen 17.15 Uhr weg (man muss sagen, dass wir noch ca. 150 km vor uns hatten und es um ca. 18.30 Uhr dunkel wird). Da wir nicht zu lange in der Dunkelheit fahren wollten, versuchten wir auf den asphaltierten Straßen nach Kaliombo Zeit gut zu machen. Das gelang uns auch relativ gut. Gegen 19.00 Uhr trafen wir im „Kaliombo Safari Camp“ ein, was für uns eine ganz neue Erfahrung war. Wir bogen von der asphaltierten Straße rechts ab, durch ein Tor durch und fuhren bestimmt 10 Minuten durch den Busch, bevor wir am Haus ankamen. In dem Moment realisierten wir, dass es sich um eine riesen große Farm handelt. Dort angekommen, kam uns direkt ein Mann entgegen, der sich als Hans-Dieter vorstellte. Wie sich rausstellte ist er ebenfalls Namibia-Deutscher, der aber auch schon vier Jahre in Deutschland gelebt hat. Dementsprechend gut war auch seine Sprache. Dort sahen wir auch unsere Weggefährten Reiner und Zimpi wieder, die bereits drei Stunden vor uns dort angekommen sind. Hans-Dieter holte uns mit in seinen Garten, wo er uns seine Frau Gertraud (einer sehr herzliche Frau) vorstellte. Neben dem Haus war eine Art Carport, in dem ein großer Tisch, eine Bar und ein Grillplatz/Kochplatz waren. Alles war äußert schön und mit Liebe gestaltet – ein Ort an dem man sich sehr wohlfühlen konnte! Hans-Dieter erzählte uns unzählige Geschichten vom Leben eines Namibia-Deutschen, seinem Leben als Farmer und seiner Vergangenheit. Besonders erschütternd waren die Geschichten über die Wilderei, welche es auch auf privatem Grund gibt. Des Öfteren findet Hans-Dieter die Spuren der Wilderei auf seinem Land. Man merkt richtig, wie nah es ihm geht. Gegen 23.30 Uhr brachte er uns dann zu unseren Unterkünften für diese Nacht. In Mitten seiner Ländereien hat er ein größere Tented Camps errichtet, welche er vermietet. Aber wer jetzt denkt, dass es sich hier um normale Zelte handelt, der liegt völlig falsch. Die Zelte sind von innen liebevoll eingerichtet, haben ein Kingsize Bett sowie ein Badezimmer hinter dem Zelt gemauert. Ringsherum ist das Zelt nur durch Fliegennetze geschlossen, wodurch der Eindruck entsteht, man würde direkt in der Natur liegen. Und dieses Erlebnis werde ich jetzt versuchen zu genießen 😉 Also bis morgen! Sven

 

 

Produkt-Tipp

Wunderlich Flow-Jet

Das Wunderlich Flow-Jet bietet sich für die Gravelroads in Namibia gerade zu an. Man hat eine klare und uneingeschränkte Sicht nach vorne und bekommt jederzeit genug Luft ab in der Hitze. Für mich ein absolutes Must-Have bei einer Tour wie dieser.