Am heutigen Freitag stand ein entspannter Tag in Swakopmund an. Geplant für heute Morgen war eine Wüstentour und für heute Nachmittag Freizeit. Wir Alle freuten uns schon darauf, Swakopmund zu Fuß erkunden zu können. Aber starten wir heute Morgen.

Bevor es gegen halb acht in die Wüste gehen sollte, wollte ich noch meinen Blog online stellen, da es gestern Abend nicht mehr funktioniert hat. Irgendwie ist das wirklich lustig, jeden Abend, wenn ich versuche mich mit meinem Laptop einzuwählen um den Blog online zu stellen, verschwindet die Internetverbindung… Und das jeden Abend. Aber hey: This is Africa! Da ich euch natürlich nicht auf dem Trockenen sitzen lassen möchte (was das Lesen angeht) bin ich mittlerweile dazu übergegangen, meinen Blog morgens vor dem Frühstück online zu stellen. Somit war ich um 06.15 Uhr bereits im Frühstücksraum, da dort die Verbindung wirklich sehr gut funktioniert.

Um 07.30 Uhr sollten wir dann schließlich von „Charly’s Desert Tours“ abgeholt werden (es wurde 08.10 Uhr), um einen „Living Dunen“ Show zu sehen. Hierbei wird versucht, eine Kleintiere-Welt (Reptilien, Insekten), die sich in der Wüste verstecken, zu zeigen. Leider verloren wir wertvolle Minuten damit, dass wir durch ein Missverständnis auf die falsche Tour des Anbieters geschickt wurden. Er wollte eine Art Sightseeing Rundfahrt rund um Swakopmund mit uns machen. Als uns dies schließlich auffiel und wir den Fahrer Emanuel darauf aufmerksam machten, änderte er kurzerhand seinen Plan und fuhr mit uns zum Start der Wüstentour. Dort trafen wir noch einen weiteren Bus, in dem sich ein englisches Pärchen mit Ihrem Fahrer befand – zusammen machten wir uns auf den Weg in die Namib Wüste. Dort angekommen, erklärte uns Emanuel, worauf es bei der Tour ankommt und dass man leider nicht garantieren kann, etwas zu sehen, da die Tiere sehr scheu sind und zumeist auch nachtaktiv. In der Zwischenzeit machte sich der zweite Fahrer auf den Weg und suchte die Wüste nach Tieren ab. Relativ schnell fand er zwei Tiere, was wirklich beeindruckend war. Es handelte sich um wirkliche kleine Tiere und eine riesige Wüste. Aber die beiden verstanden es die Spuren im Sand richtig zu deuten. Als wir an den markierten Stellen angekommen waren, wurde uns erklärt um welches Tier es sich handelt. Das erste war eine Blindschleiche (die meisten kennen diese schlangenartigen Eidechsen auch aus Deutschland). Weiter ging es zur zweiten markierten Stelle, dort musste Emanuel zuerst etwas mit den Händen graben um dieses Tier aus seiner Höhle zu bekommen. Hier versteckte sich ein besonders hübscher Kerl: ein Wüsten-

Gecko. Dieser Gecko kühlt sich den ganzen Tag in seiner Höhle ab und kommt nachts zum Vorschein, in der er seine großen Augen bestens einsetzen kann. Weiter ging es auf der Suche nach Skorpionen und Schlangen. Nach einigen erfolglosen Stopps fuhr uns Emanuel dann zu einem kleinen Busch. Dort zeigte er uns Spuren und sagte uns, dass wir nur direkt in seiner Nähe stehen sollten. Keiner verstand warum, weil niemand von uns etwas sehen konnte. Auch bei einem genaueren Blick war es für uns unmöglich etwas zu finden. Emanuel holte sich das Handy der britischen Touristin und machte ein Foto. Er zeigte uns auf diesem Foto einen Kopf und zwei Augen, die so perfekt im Sand getarnt waren, dass es für uns unmöglich war, diese zu erkennen. Nachdem Emanuel uns genau die Stelle zeigte, haben es manche noch immer nicht gesehen. Einfach unglaublich, was die Natur dort wieder geleistet hat. Nachdem wir den kleinen Kerl genug geärgert hatten, ging es weiter mit der Suche nach größeren Schlangen und Skorpionen. Leider fanden wir nichts der Gleichen mehr, aber wie schon gesagt, diese Tiere suchen ihren Schutz unter dem Sand und je wärmer es wird, desto tiefer gehen sie. Schade, aber das ist die Natur. Was wir aber noch sahen, waren Vögel und hier konnte ich wieder meinem Ruf als Vogelflüsterer gerecht werden. Diese Vögel fressen aus der Hand, auch das war ein wirklich schöner Moment! Nach den Vögeln führte Emanuel uns zur letzten Stelle, an der er uns ein Tier zeigte, welches ich bereits nur zu gut aus meiner Zeit bei der Bundeswehr in Afghanistan kenne. Hier wir sie „Sandspinne“ genannt, ich kenne sie als „Kamelspinne“ und ich mag sie wirklich nicht. Eine Kreuzung aus Spinne und Skorpion, welche faucht, wenn sie bedrängt wird, sehr hoch springen kann und einem hinterherläuft um im Schatten Schutz vor der Sonne zu finden. Alles in Allem ist dieses Tier mein persönlicher Albtraum 😀 Zum Glück war es nur eine Babyspinne, die wir gefunden haben… Von dort aus ging es für uns zurück ins Hotel, wo wir unsere Sachen ablegten um weiter in die Stadt zu gehen. Dort wollten Sascha und ich etwas bummeln, unseren Freundinnen eine Kleinigkeit kaufen und eine schöne Zeit haben. Gesagt getan. Vom Hotel aus ging es erstmal in eine Konditorei (auf dem Weg dorthin wurde ein Kormoran angefahren, welchen Sabine mit Hilfe zweier Einheimischer fing um ihn in einer Pflegestation wieder gesund zu pflegen) dort stärkten wir uns mit einer Art Pastete (wirklich sehr lecker – Blätterteig mit Hackfleisch darin). Weiter ging es in Richtung Strand um die Sonne zu genießen. Es ist wirklich schwer zu verstehen, wenn man eine lange Zeit durch die Wüste gefahren ist und jetzt an einem wirklich schönen Strand steht und das Leben um dich herum, doch sehr an Urlaubsorte in Europa erinnert. Trotzdem versprüht Swakopmund einen ganz eigenen Charm mit der schönen Architektur aus der Kolonialzeit. Nachdem wir knapp drei Stunden durch Swakopmund und die Geschäfte gelaufen sind, machten wir eine Pause in einem schönen Cafe. Dort trafen wir erneut ein etwas älteres Pärchen, welches ebenfalls aus Deutschland stammt. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die beiden ganz aus der Nähe meines Arbeitsplatzes komme, nämlich aus Bonn. Verrückt, aber so klein ist die Welt!

Zurück im Hotel, erklärte uns Gavin, dass der Kühler an Saschas Motorrad leider defekt ist. Das Motorrad wird derzeit in einer Werkstatt direkt neben unserem Hotel repariert und wir können es morgen Früh gegen 09.00 Uhr abholen.

Und jetzt geht es wieder in Kückis Pub zum Essen! Daher wünsche ich Euch einen schönen Abend und habt viel Spaß beim Lesen. Hoffentlich bis Morgen. Sabine ist der Meinung, dass wir wahrscheinlich kein Internet an unserem nächsten Stopp haben werden. Aber wir werden es herausfinden 😉

Macht’s gut! Sven